Betreuung

Kinderwunsch und Fertilitätserhaltung

Wenn die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist.

Fragen zum Kinderwunsch und Erhalt der Fruchtbarkeit sollte bei jeder jungen Patientin mit Brustkrebs angesprochen werden. Reproduktionsfragen sind von großer Bedeutung, insbesondere für diejenigen Paare, die ihre Familienplanung vor Brustkrebsdiagnose nicht abgeschlossen haben.

Während einer Tamoxifentherapie muss eine sichere Schwangerschaftsverhütung gewährleistet sein, da sich in Tierversuchen Fehlbildungen bim Embryo gezeigt haben. Daher sollte vor Behandlungsbeginn eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Möchte die Patientin vor Beendigung der 5- oder mehrjährigen Tamoxifentherapüie schwanger werden, sollte dies mit dem Therapeuten besprochen werden. Nach 18-24 Monaten kann ggf. die endokrine Therapie abgesetzt werden. Nach einer “Washout-Periode” von 3 Monaten hat man 2 Jahre Zeit, um schwanger zu werden und das Kind noch einige Monate zu stillen. Danach wird die endokrine Therapie bis zu Gesamtdauer von 5 oder 10 Jahren weitergeführt.

Das Risiko eines Eierstockversagens ist von der verwendeten Chemotherapeutika und dem Alter des Patienten abhängig. Bei Frauen unter 35 Jahren führt die adjuvante Chemotherapie seltener zu einer permanenten Amenorrhoe.  Bei etwa jeder 20. Brustkrebspatientin, die jünger ist als 30 Jahre, und bei jeder zweiten Frau zwischen 36 und 40 Jahren kommt es infolge von Strahlen- oder medikamentöser Therapie zur Unfruchtbarkeit. Frauen mit Brustkrebs, die noch Kinderwunsch haben, sollten deshalb vor Beginn der Therapie über die Möglichkeit Eizellen oder Gewebe des Eierstocks zu entnehmen und tiefzufrieren informiert werden. Dann besteht die Möglichkeit, dass die Frau mit Hilfe reproduktionsmedizinischer Verfahren nach erfolgreicher Brustkrebstherapie ein eigenes Kind bekommen kann. Zur Erhaltung der Fruchtbarkeit sollten die Patientinnen im Idealfall vor Beginn der Therapie von einem Fertilitätsspezialisten beraten werden.

Die Auswirkungen einer vorübergehenden Unterbrechung der adjuvanten ET, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen, sind derzeit nicht bekannt und werden derzeit auch in einer Phase-II-Studie der Breast International Group (BIG) und der North American Breast Cancer Group (NABCG) untersucht.

Mehr Informationen unter www.fertiprotekt.de