Prof. Dr. Eckhard Goepel wurde der Beruf des Frauenarzt praktisch in die Wiege gelegt, da bereits Großvater und Vater erfolgreiche Gynäkologen waren. So sind die heutigen Beinschalen auf fast jedem gynäkologischen Untersuchungstuhl eine Erfindung seines Großvaters mit eigener Frauenklinik in Leipzig. Sein Vater war lange Jahre ein von Kollegen geschätzter und von Patientinnen geliebter Chefarzt einer großen Frauenklinik in Norddeutschland.
So führte ihn nach dem Studium in Kiel 1981 sein Weg in die Universitätsfrauenklinik Eppendorf, wo er zunächst als Assistent, später als habilitierter Oberarzt mit einer C3-Professur bis 1993 tätig war. Ordinarius war zunächst Prof. Dr. Klaus Thomsen, der in den 70er Jahren ganz wesentlich die Brusterhaltende Therapie (BET) bei Patientinnen mit Brustkrebs in Deutschland etablierte. Danach Prof. Dr. Heinrich Maass, der dieses Konzept incl. der hormonellen Therapie konsequent weiter entwickelte. Alle dort tätigen Ärzte hatten das Glück, „unter“ diesen Chefs und den ebenso renommierten Abteilungsdirektoren Prof. Dr. Hans-Joachim Frischbier (Mammadiagnostik und Strahlentherapie), Prof. Dr. Hans-Egon Stegner (Gynäkologische Histopathologie) und Prof. Dr. Gerhard Bettendorf (Gynökologische Endokrinologie) zu arbeiten und zu lernen. Es gab schon damals eine „Interdisziplinäre Tumorkonferenz“, ein wegweisendes Konzept, das heute aus keinem Organzentrum mehr wegzudenken ist.
Oberärzte einer Universitätsklinik wurden damals normalerweise und mehr als heute Ordinarien oder Chefärzte in Frauenkliniken. Eckhard Goepel entschied sich aber gegen diesen etablierten Weg und gründete 1993 gemeinsam mit Dr. Timm C. Schlotfeldt, der ebenfalls Oberarzt der Eppendorfer Universitätsklinik und langjähriger Freund schon aus gemeinsamen Internatszeiten war, die Praxis Frauenthal in Hamburg-Harvestehude.
Die beiden Kollegen führten dort – neben dem normalen Praxisbetrieb – die Mammachirurgie fort. Zunächst in der Klinik am Rothenbaum, ab 1994 im Diakonissen- und Krankenhaus Jerusalem. Bei wachsenden Patientinnenzahlen wurde dann 1996 von Eckhard Goepel und Timm C. Schlotfeldt gemeinsam das Mammazentrum Hamburg gegründet, in dem interdisziplinär Kolleginnen und Kollegen aus anderen beteiligten Fachgebieten aus Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der (meist) weiblichen Brust zusammengeführt wurden.
Bei hoher Zufriedenheit von Patientinnen und ärztlichen Zuweisern stiegen die Zahlen und das Ärzteteam wurde stetig erweitert (siehe unter Team). Neben seiner den Patientinnen immer besonders zugewandten Art und Kompetenz als Arzt, war es auch seine akribische Arbeit in der Verwaltung der Zahlen, Verträgen, der Mitarbeiter und mehr, die das Fundament für den Erfolg des wachsenden Mammazentrum ausmachte.
Darüber hinaus war er der „Außenminister“, der auf ungezählten sozialen Kontakten in Hamburg den Ruf unserer Praxis und des Mammazentrums mehrte, so dass manche Tischdame umgehend einen Termin in der Sprechstunde bei ihm machte … machen musste. Alles andere wäre zu leichtsinnig gewesen!
2007 kam die wirtschaftliche Verantwortung des Jerusalem-Krankenhaus hinzu. Auch hier strukturierte er mit viel Strenge, aber auch Empathie die Abläufe und medizinischen Inhalte. Von morgens früh und bis spät abends nach den Sprechstunden und am legendären Samstagnachmittag, an den man ihn fast immer in der Klinik am Schreibtisch antraf.
Das Krankenhaus stabilisierte sich und noch heute spricht manche Buchhaltung bewundernd von seiner sprichwörtlichen Genauigkeit, der nicht der kleinste Fehler entging. Alles zum Wohle der Klinik und ihrer Patientinnen.
Fast nebenbei gründete er maßgeblich die Stiftung Mammazentrum Hamburg, um auch so die Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs und das Bewusstsein zu dieser Erkrankung in der Öffentlichkeit zu verbessern
Dabei blieb er der so besonders menschliche Arzt, der in der Not mitfühlte und das Beste für seine Patientinnen erreichen wollte, konnte und noch immer kann! Patientinnen können sich bis heute in seiner fachlichen Kompetenz und besonderen Empathie voll und ganz auf ihn verlassen. So ist ein Telefonat mit einer Patientin spätabends oder auch am Wochenende, um sich zu erkundigen oder einen wichtigen Befund mitzuteilen, keine Seltenheit. Er ist ein absolut verlässlicher und integrer Kollege, Partner und Freund für seine Mitstreiter, der immer ansprechbar ist und hilft. Für jeden Menschen hat er ein nettes Wort und echtes Interesse – und nicht selten ein überraschendes Geschenk oder eine Aufmerksamkeit, weil er sich diesen Wunsch gemerkt hat.
So sind die Praxis Frauenthal, das Mammazentrum Hamburg und das Krankenhaus Jerusalem zu dem geworden, was sie heute sind. Begonnen wurde 1996 zu zweit mit ca. 50 Brustkrebs-Patientinnen jährlich. Heute sind es mehr als 15 spezialisierte Ärztinnen und Ärzte. Und mit gut 1.400 Patientinnen ist das Mammazentrum Hamburg am Krankenhaus Jerusalem das größte Brustzentrum in Deutschland geworden.
Eckhard Goepel hat seine Tätigkeit jetzt auf die Praxis Frauenthal und seine vielen langjährigen und neuen Patientinnen konzentriert.
Das Mammazentrum Hamburg am Krankenhaus Jerusalem und auch die Stiftung sowie Partner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kollegen, Zuweiser und vor allem unzählige Patientinnen sind ihm für seine unermüdliche Tätigkeit dankbar und wissen, daß er immer noch bereitsteht. Legendär seine aufmunternde Kommentare im OP wie z.B.: „Jungs, sagt doch einfach, wenn Ihr Hilfe braucht … !“ Wir wissen, dass wir uns darauf verlassen können.
TS / Hamburg, 20.1.2022